Meskalin



Substanz
Meskalin ist ein Alkaloid einiger Kakteenarten, am bekanntesten ist der „Peyote“ (Lophophora williamsii), welcher in Mittelamerika heimisch ist. Bereits vor 7000 Jahren wurde Meskalin bei Ritualen der Ureinwohner Mittelamerikas verwendet.
Peyote ist ein kleiner runder Kaktus, der ca. 5 cm aus dem Boden heraustritt. Dieser überirdische Kopf des Kaktus (peyote-button, mescal-button) wird abgeschnitten und getrocknet.
Seit längerer Zeit ist jedoch auch eine chemische Vollsynthese möglich.
Name | Optik | Wirkstoffgehalt (getrocknet) |
Peyote/Pexote-Kaktus | Klein, rundlich (Form eines Brötchen) | 1 – 7 % |
Peruanische Stangenkaktus | Länglich, mit Stacheln, aufgeschnitten – Sternenförmig | 0,8 % |
San-Pedro-Kaktus | Wie Stangenkaktus | 0,1 % |
(Halb)synthetisches Meskalin | Pulver, Kapseln | Stark schwankend |
Konsumformen:
Nach der traditionellen Anwendungsweise wurden die bitter schmeckenden getrockneten Meskalin-„Knöpfe“ in stundenlangen Zeremonien langsam gekaut und geschluckt. Die Teilnehmer mussten Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen und Stechen im Hals überwinden, ehe die eigentliche Rauschwirkung eintrat.
Peyote wird frisch und getrocknet gegessen. Durch Abkochen der Peyote-„Knöpfe“ kann Tee oder eine sirupartige Masse hergestellt werden, welche in Kapseln abgefüllt wird, um bei der Einnahme den bitteren Geschmack zu mildern. Peyote-Buttons können auch zu Pulver verarbeitet werden.
Wirkung
Die Wirkung von Meskalin ist von der von LSD kaum zu unterscheiden, außer, dass die körperlichen Nebenwirkungen z.B. der Brechreiz stärker sind. Die ersten körperlichen Symptome treten bereits 15 bis 30 Minuten nach der Einnahme auf. Nach 1-2 Stunden nehmen unangenehme Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Erbrechen ab und die ersten halluzinatorischen Rauscheffekte stellen sich ein. Die Wirkung ist u.a. abhängig von der Dosis, dem verwendeten Kaktus bzw. Art des Meskalins, dem Gewöhnungseffekt sowie vom Set (psychische und körperliche Voraussetzungen) und Setting (Umfeld) des Users.
Der Rausch hält zwischen 5 und 8 Stunden an, gelegentlich können es auch 12 Stunden werden. Auf dem Stand der maximalen Wirkung befindet man sich nach ca. 3 Stunden und kann bis zu 5 Stunden andauern. Das „Runterkommen“ geht bis zu 2 Stunden, Nachwirkungen können 6 -8 Stunden andauern. Bei (halb)synthetischem Meskalin, in Form von Pulver, setzt die Wirkung nach 45-50 Minuten ein und hält etwa 4 – 8 Stunden an. Nachwirkungen können 2 – 4 Stunden anhalten.
Psychische Wirkungen können sein:
- Veränderung und Überlagerung der Sinneswahrnehmung
- Bewußtseinsveränderung
- Starke Stimmungsschwankungen
- Fundamental veränderte Weltsicht
Körperliche Nebenwirkungen können sein:
- Übelkeit und Erbrechen
- beim Kauen von Peyote-Buttons: Stechen im Hals
- Zittern
- Kieferverkrampfungen
- Schweißausbrüche
- Kältegefühl
- erhöhte Temperatur
- Pupillenerweiterung
- Erhöhung von Puls und Blutdruck
- verringertes Hungergefühl während der Wirkungsdauer, danach oftmals Heißhunger
- Kopfschmerzen am nächsten Morgen
Sucht und Abhängigkeit
Keine bekannte körperliche Entzugssymptomatik, was nicht bedeutet, dass es keine gibt. Schnelle Toleranzentwicklung.
Wie bei allen Halluzinogenen kann eine psychische Abhängigkeit entstehen.
Risiken und Safer Use
Risiken des akuten Gebrauchs können sein:
- Aufgrund von Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit und Erbrechen besteht die Gefahr, an Erbrochenem zu ersticken
- Horrortrips
- Angstzustände, bis hin zu Todesangst
- Auslösung endogener Psychosen
- Auftreten neurotischer Störungen
Risiken des chronischen Missbrauchs können sein:
- Gefahr einer psychischen Abhängigkeit
- erhöhte Wahrscheinlichkeit der Auslösung endogener Psychosen
- Leberschäden
Folgende Infos richten sich ausschließlich an Konsumenten und sind nicht als Konsumaufforderung zu verstehen! Wer trotz der bekannten Risiken konsumiert, sollte wenigstens folgende Hinweise beachten:
- Meskalin ist sehr schwer zu dosieren, da der Wirkstoffgehalt sehr starken Schwankungen unterliegt. Durch die orale Einnahme ist es sehr schwierig, sich an eine gewünschte Wirkung heranzutasten.
- Mischkonsum mit anderen Drogen, Alkohol und Medikamenten vervielfacht die Risiken unkalkulierbar.
- Meskalin kann das aktuelle Befinden und die Grundstimmung des Konsumenten verstärken und kann deshalb unverdaute und verdrängte Probleme und Ängste zu einem „Horrortrip“ vereinen. Die Anwesenheit eines guten Freundes, der Erfahrung hat und nüchtern ist, sowie die vertraute Umgebung des Konsumenten kann hilfreich sein.
- Aufgrund häufig auftretender Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen sollte Meskalin nicht auf vollen Magen eingenommen werden.
- Stets reichlich Wasser trinken.
- Wegen des gestörten Orientierungssinnes sollte man Tätigkeiten vermeiden, bei welchen man sich oder andere in Gefahr bringt. Baden/schwimmen gehen, Radfahren, Autofahren etc.
- Es sollte möglichst immer eine nüchterne Person dabei sein. Im Notfall sofort ins Krankenhaus. Es ist wichtig, den Arzt über die eingenommene Substanz aufzuklären. Falls der Betroffene oder sein Begleiter das Gefühl haben, dass der Arzt unsicher ist oder sich nicht wirklich mit Drogen auskennt, sollte ihm der Vorschlag unterbreitet werden, sich bei der Giftzentrale zu informieren.
- Die vollständige körperliche und psychische Regeneration benötigt einige Wochen. Plane daher genügend Zeit zur Erholung ein, min. vier bis sechs Wochen, damit Körper und Geist die Möglichkeit gegeben wird, den Trip zu verarbeiten. An Tagen unmittelbar nach dem Konsum ist das Ausüben des Berufs bzw. Besuch der Schule in der Regel nur eingeschränkt möglich.
Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte jeglicher Konsum von Drogen konsequent vermieden werden, da er das Ungeborene schwer schädigt!
Recht
Meskalin unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz, somit sind der Besitz, Handel und Erwerb strafbar. Obwohl der Besitz des lebenden Kaktus nicht verboten ist, gilt die Verarbeitung und Trocknung der Pflanzenteile als Herstellung eines Betäubungsmittels.
Wer unter dem Einfluß von Meskalin ein Fahrzeug führt handelt verantwortungslos. Auch wenn man als Fußgänger mit Meskalin erwischt wurde, kann der Führerschein entzogen werden.
Nachweisbarkeit:
Meskalin kann ca. 1-4 Tage nach der letzten Einnahme im Urin nachgewiesen werden, in Haaranalysen bei wiederholtem Konsum wesentlich länger, bis zu sechs Monate (1 cm entspricht 1 Monat Konsum).