Steigender Tabakkonsum als mögliche Pandemiefolge

Nach jahrelangem Rückgang des Tabakkonsums in Deutschland steigt erstmalig der Anteil der rauchenden Bevölkerung. Nach der Langzeitstudie Debra (Deutsche Befragung zum Rauchverhalten), die im Ärzteblatt veröffentlicht wurde, ist der Anteil der Raucherinnen und Raucher von ca. 27 % im Jahr 2019 auf ca. 31 % im Jahr 2020 gestiegen. Der Suchtforscher und Leiter der Debra Daniel Kotz gehe davon aus, dass durch die veränderten Lebensumstände durch die Pandemie unteranderem einige ehemalige Raucher rückfällig geworden sind. Zwei weitere Phänomene seien schon vor der Corona-Pandemie in der Epidemiologie beobachtet worden. Zum einen gebe es eine rückläufige Motivation von Rauchenden mit dem Rauchen aufzuhören. Auf der anderen Seite gebe es bei vielen Jugendlichen den Trend mit dem Zigarettenrauchen nicht anzufangen. Dieser Trend ist unterstützenswert, da aktuell immer noch ca. 13% der Mortalität in Deutschland auf den Tabakkonsum zurückzuführen ist. Das umfasst ca. 125 000 Personen pro Jahr.