Computerspielsucht wird als Krankheit anerkannt

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist davon überzeugt: Computerspiele können süchtig machen!

Ab dem 01. Januar 2022 soll das neue ICD-11 in Kraft treten, in welchem die Computerspielsucht („Gaming Disorder“) unter die Kategorie „Substanzgebundene und Verhaltenssüchte“ zugeordnet wird. Die ICD bedeutet zu Deutsch Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme und ist das weltweit gebräuchliche Klassifikationssystem für Krankheiten, Symptome und medizinische Diagnosen.

„Gaming Disorder“ wird laut dem ICD-11 unterschieden in eine Online-, eine Offline- und in eine nicht näher bestimmte Spielsucht. Definiert wird diese Störung als anhaltendes oder wiederkehrendes Spielverhalten von diversen Computerspielen. Drei Kriterien müssen in einem Zeitraum von 12 Monaten erfüllt sein:

  1. „Kontrollverlust über das Spielverhalten
  2. Wachsende Bedeutung des Spielens über andere Interessen und tägliche Aktivitäten hinaus
  3. Weiterspielen trotz negativer Konsequenzen“ für den Alltag und andere Lebensbereiche.

 

Die Computerspielsucht ist als Diagnose sehr umstritten und vor allem die Gaming-Industrie befürchtet, dass viel spielende Menschen plötzlich als therapiebedürftig und krank eingestuft werden. Doch Robert Jakob, der Gruppenleiter der Klassifikationen (ICD) bei der WHO, stellt dem entgegen, dass die Diagnose fachlich klar definiert sei und eine Problematik erst bestünde, wenn die o.g. Kriterien erfüllt seien. Des Weiteren fügt er hinzu: „Es gibt keinen Grund, solches pathologisches Spielen aus dem Katalog zu nehmen. Andererseits darf auch niemand, der einfach viel auf dem Computer oder Handy spielt, als krank bezeichnet werden.“